Die Mitglieder einer Familie sind über Generationen hinweg - oft unbemerkt - miteinander verbunden; in dieser Bindung drücken sich Liebe, Treue und Loyalität aus. Aufgrund eines unbewussten Drängens nach Ausgleich kann sich das Schicksal früherer Familienangehöriger wiederholen, und von den später Geborenen opfert jemand seine Gesundheit, sein Leben, verzichtet auf Erfüllung oder kann sein Glück nicht nehmen, seinen 'rechten Platz', seine Mitte nicht finden.
Wird in einer Aufstellung diese Mitte, dieser gute Platz gefunden, wird die Stimmigkeit eines solchen Angekommenseins meist auch körperlich als Gefühl der Entlastung und Leichtigkeit wahrgenommen.
Auf dieser Erfahrung gründet auch die tiefe Wirkung der Aufstellungen: Ein unbewusstes inneres Beziehungsbild wird im Raum aufgestellt, wodurch vorher meist unbewusste Dynamiken deutlich werden. Nun sichtbar geworden, können sie den Weg zu möglichen Lösungen weisen. Das im anschliessenden Umstellungsprozess gefundene Lösungsbild führt nicht nur zu neuen Einsichten, sondern wird durch die unmittelbare körperliche Erfahrung auf eine umfassende Weise aufgenommen; gleichsam ins Innere zurückgekehrt, kann es von dort her seine Wirkung im Leben allmählich entfalten.
Eine Familienaufstellung ist z.B. sinnvoll für Menschen,
- die sich in familiären oder beruflichen Schwierigkeiten befinden;
- die an immer wiederkehrenden Problemen oder Symptomen leiden;
- deren Paarbeziehung bei aller Liebe von belastenden Konflikten geprägt ist oder
- die allein leben, obwohl sie sich eine Partnerschaft wünschen.
Eine Aufstellung kann in Gruppenseminaren stattfinden oder als Einzelarbeit in meiner Beratungspraxis.
Gruppenarbeit oder Einzelsitzung?
Beide Anwendungsformen habe ihre Vorzüge. Die Einzelarbeit ist in der Regel kleinschrittiger und ermöglicht eigenes assoziiertes Erleben einzelner Perspektiven einer Problem- und Lösungssituation, während die Arbeit in Gruppe auch das Wahrnehmen eins ganzen Situationsgefüges von aussen her erlaubt.
Die Vorgehensweise umfasst bei allen Aufstellunsformen in der Regel die folgenden Schritte:
1. Klärung des Anliegens mit Blick auf eine gutes Ergebnis, eine stimmige Lösung
2. Bestimmung der für das Thema zu repräsentierenden Familienmitglieder
3. Auswahl der Repräsentanten (einschliesslich des/der Aufstellenden) mit anschliessendem
Aufstellen zum Ausgangsbild
4. Abfragen der Körperwahrnehmungen und Veränderungsimpulse
5. Diverse Umstellungen auf Grund der Rückmeldungen der Stellvertreter
6. Konstellation eines Lösungsbildes
Oft vermag eine Aufstellung rasch Klarheit zu verschaffen in komplexen Situationen, kann neue Erfahrungen ermöglichen und damit wichtige und tiefgreifende Impulse setzen für das Finden von Lösungen.
Eine Aufstellung ersetzt keine Therapie, hat sich jedoch innerhalb eines Beratungs- oder Therapieprozesses oft als sehr hilfreich und weiterführend erwiesen.